Eigentlich ist es ja hinlänglich bekannt, dass Großereignisse im Sport auch die Wirtschaft ankurbeln. Das sollte auch auf die diesjährige Fußballweltmeisterschaft in Brasilien zutreffen, bei der mit einem Aufschwung der Geschäfte des Sportartikelherstellers Adidas gerechnet wurde. Doch die Realität sieht nun anders aus: Die Aktie fiel auf den niedrigsten Wert seit insgesamt 16 Monaten.

Preisniveau des Vorjahres erreicht

Eine Aktie von Adidas kostet nicht mehr viel mehr als 71 Euro. So günstig, um nicht zu sagen von minderem Wert, war das Papier zuletzt im März des Vorjahres. Dabei sollte doch die Fußball-WM einen Schub nach oben verleihen, doch dieser blieb bis zuletzt aus und das Vorjahresniveau ist wieder erreicht.

Belastung durch hohe Marketingkosten

Auch wenn vor allem die Trikots der deutschen Nationalmannschaft ausverkauft sind und dem Konzern einen kräftigen Zuwachs brachten, sind es die Marketingkosten, die das Gesamtgeschäft von Adidas belasten. Im Vorfeld zur Fußballweltmeisterschaft wurden teure Aktivitäten und Werbemaßnahmen durchgeführt, die das Budget außerordentlich belastet haben. Dazu kommt, dass es in der Branche Spekulationen über einen Einstieg des Sportartikelherstellers beim englischen Traditionsklub Manchester United gibt. Auch damit wären Marketingmaßnahmen verbunden.

Steigerung des Kurses für die nächsten sechs Monate erwartet

Auch wenn sich die Aktie derzeit auf einem Rekordtief befindet, sind Experten sicher, dass sich dies in den kommenden sechs Monaten wieder ausgleichen wird. Denn mögliche Gewinne durch die Fußball-WM werden wohl erst im zweiten Halbjahr realisiert werden. Als offizieller Ausstatter der deutschen Nationalmannschaft ist nach deren Titelgewinn mit einem Boom der Produkte von Adidas zu rechnen und damit wäre eine Steigerung des Aktienkurses verbunden.