Die drohende Zypern-Pleite zieht wahrscheinlich weitreichende Folgen in der ganzen Welt nach sich, denn viele verschiedene Staaten haben Staatsanleihen in Zypern. So hat zum Beispiel Russland derzeit 29 Milliarden Staatsanleihen auf Zypern investiert. Vor allem an der Börse macht sich eine drohende Krise bemerkbar: Der Dax beispielsweise fiel März unter die Marke von 8.000 Punkten.

Krise an den internationalen Börsen

Aktienkurs

Ein Dominoeffekt infolge einer etwaigen Zypern-Pleite wird von Experten ausgeschlossen. (Bild: lassedesignen – Fotolia)

Die Kreditausfallswaps für fünf Jahre stiegen seit Mitte März diesen Jahres um 17 Basispunkte auf 157 Basispunkte. Die Absicherung gegen Zahlungsausfälle russischer Staatsanleihen wird für die Investoren immer teurer, die nun demzufolge um ihre Investitionen fürchten. Russische Emittenten werden nachhaltig in negativer Art und Weise in Mitleidenschaft gezogen, vor allem, falls Zypern wirklich als Staat pleitegehen sollte.

Befüchteter Börsencrash

Es haben sich nicht nur die russischen Kreditausfallwaps verändert. Andere Länder könnten von der Zypern-Krise ebenso betroffen sein. So sank im März der deutsche Leitindex um 1,6 Prozent und auch an der Wall Street machte sich die Krise bemerkbar: Der S&P 500 fiel um 0,3 Prozent.

Experten bezweifeln jedoch, dass es einen Dominoeffekt geben könnte. Falls Zypern die drohende Staatspleite abwenden kann, wird vermutet, dass sich die internationalen Börsen nachhaltig wieder erholen werden. Dies ist jedoch abhängig vom Verhalten der russischen Investoren, die fast 60 Milliarden Dollar in Zypern investiert haben. Andere ausländische Investoren könnten ebenfalls Verluste erleiden. Sollte Zypern tatsächlich pleitegehen gehen, so gehen Experten davon aus, dass das die Börse nur für wenige Tage erschüttern wird.